Ausgeblendetes Thema
- Pierre & Alexandra Frot
- 1. Juli 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Juli 2019

Allgemein
Diese Aufstellung ist ein Format der Systemischen Strukturaufstellungen und dient der Klä-
rung von diffusen Situationen, bei denen man zunächst herausfinden sollte, worum es eigentlich geht. Sie befasst sich gleichermaßen mit dem offiziellen Thema, dem offen angesprochenen Anliegen, das bearbeitet werden soll, und mit dem ausgeblendeten Thema, dem nicht ausgesprochenen, weil nicht bewussten Anliegen. In privaten wie in beruflichen Beziehungen kann es sich dabei z. B. um Widerstand, Rivalität, Ängste handeln. Ausblendungen können z. B. Personen aus der Vergangenheit betreffen, zu denen sich der Ratsuchende durch die Nichtlösung seines Problems unbewusst loyal verhält. Die Aufstellung des ausgeblendeten Themas ist besonders ratsam bei diffusen Themen, die de
Ratsuchenden schon lange beschäftigen oder die viel Energie kosten, beispielsweise wenn
der Ratsuchende seine Wut auf einen Kollegen beschreibt und diese Wut rational aber nicht erklären kann.
Aufstellungstechnik
Bei dieser Aufstellungsart werden Repräsentanten folgender Teile aufgestellt:
der Fokus,
das offizielle Thema, das heißt, das Thema, das der Ratsuchende bearbeiten möchte,
das ausgeblendete Thema – das, worum es unbewusst auch noch geht.
Das offizielle Thema kann benannt werden. Es bekommt einen Rufnamen wie »der Kunde«
oder »Ärger«. Das ausgeblendete Thema wäre allerdings kein ausgeblendetes, wenn es be-
nannt werden würde.
Der Fokus verspürt, wenn er zum ersten Mal das ausgeblendete Thema anschaut, oft eine
Verschlechterung seiner Befindlichkeit. Dies ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das ausgeblendete das eigentliche Thema ist. Wenn im Anfangsbild die Elemente keinen
Kontakt miteinander haben, dann sollten sie so umgestellt werden, dass alle Teile Blickkontakt zueinander haben. Genügt die Herstellung von Blickkontakt allein noch nicht, so können Sätze wie die folgenden hilfreich sein:
»Ich sehe dich.« Oder: »Jetzt beginne ich, dich zu sehen.«
»Ich achte dich.«
»Ich beziehe dich jetzt ein und gebe dir einen Platz.«
Das Lösungsbild ist dann erreicht, wenn sich alle Teile neutral bis gut fühlen. Weder der Ratsuchende noch der Begleiter müssen wissen, welche inhaltliche Bedeutung das hat, worum es in der Aufstellung auch noch geht. Selbst wenn das ausgeblendete Thema rätselhaft bleibt, lässt sich der Begleiter nicht auf Deutungen ein.
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