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Entscheidungsaufstellung

Aktualisiert: 11. Juli 2019



Eine Entscheidungsaufstellung eignet sich immer dann, wenn grundsätzliche Entscheidungen zu treffen sind. Diese Methode verfeinert dann das Gespür für die verschiedenen Alternativen.

Die Aufstellung ist primär auf die Zukunft ausgerichtet. Sie zielt auf die Entfaltung der Poten-

ziale des Ratsuchenden ab. Wenn jemand aber in einem starken Konflikt zwischen zwei Alternativen steckt, ist es möglich, dass dieser Konflikt von Verstrickungen im Familiensystem verursacht wurde. In solchen Fällen ist eine Entscheidungsaufstellung sehr hilfreich.


Aufstellungstechnik

Bei der Entscheidungsaufstellung werden Stell­vertreter für die Alternativen, zwischen denen

gewählt werden soll, aufgestellt. Weil es wichtig ist, eine Polarisierung (zwei Optionen), zu vermeiden, werden immer noch ein drittes Element (z. B.: »Was ist mir wichtig«) und weitere andere Möglichkeiten hinzugefügt. Bei Tetralemmaauf­stellungen, einer Form der Strukturaufstellungen, werden die Elemente »beides«, »keines von beiden«, »all dies« und »nichts« hinzugefügt.


Lösungsansatz

Es geht bei dieser Arbeit nicht darum, welche Position richtig oder gegenüber den anderen besser ist, sondern darum, alle Möglichkeiten zu sehen, zu respektieren und somit den Zugang zu einer vorurteilsfreien Entscheidung zu ermöglichen.

So kann es z. B. geschehen, dass die – oft systemisch verursachte – emotionale Ablehnung die Verwirklichung einer Alternative verhindert oder den Zugang zu einer Sichtweise blockieren, die eventuell eine Synthese zwischen zwei Alternativen möglich machen würde.

Es ist wichtig, die nicht gewählte Option zu würdigen. Nur wenn das nicht Verwirklichte

geachtet wird, erhält die ausgewählte Option ihren vollen Wert. Wenn eine Frau z. B. zu dem Schluss kommt, dass für sie eine erfüllte Mutterschaft nicht möglich ist, weil sie Karriere machen möchte, sollte sie um ihren Verlust trauern. Wenn sie aber nach dem Motto »Ach,

Kinder braucht man nicht« handelt, verachtet sie das nicht Verwirklichte. Das nimmt etwas

von dem, was sie gewählt hat – nämlich die Karriere. Nur wenn sie das nicht Verwirklichte – das Kind – achtet, kann sie ein ausgefülltes Berufsleben haben. Durch den ganz bewussten Verzicht wird also etwas gewonnen.

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