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Transverbale Sprache

  • Autorenbild: Pierre & Alexandra Frot
    Pierre & Alexandra Frot
  • 8. Juli 2019
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Juli 2019



Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer betrachten die Systemischen Strukturaufstellungen als eine Art von Sprache. Demnach wird in einer Aufstellung zwar das innere Bild eines Systems aufgestellt, viel mehr aber wird ein bestimmter Satz dargestellt. Deshalb kann alles, was durch Sprache benannt werden kann und dadurch symbolisiert wird, auch aufgestellt werden. Eine Strukturaufstellung kann daher beliebige Elemente beinhalten, beispielsweise Elemente aus sozialen, psychischen und physischen Systemen. Die Repräsentanten sind dabei stellvertretend für Substantive und Nominalisierungen,

die Abstände und Winkel der Repräsentanten zueinander stehen stellvertretend für Prädikate und Relationsausdrücke, die Körperempfindungen der Repräsentanten stellen Adjektive und Adverbien dar. Varga von Kibéd und Sparrer nennen diese besondere Form von Sprache – also die Gesamtheit der körperlichen Wahnehmungen der Repräsentanten, ihre verbalen und nonverbalen Ausdrücke sowie den Beitrag des Ratsuchenden zu ihrer Externalisierung – transverbale Sprache. Sie geht über die verbale und nonverbale Sprache hinaus, weil sie sich nicht auf die Repräsentanten selbst bezieht, sondern sich über die repräsentierende Wahrnehmung hinaus auf das aufgestellte System bezieht. Insa Sparrer sagt dazu: »Die transverbale Sprache wird von den RepräsentantInnen mit dem Berater gesprochen, wobei der Klient für die Bedeutungsgebung zuständig ist.«210 Die transverbale

Sprache weist folgende Kriterien auf:

  • Sie wird im Gegensatz zur verbalen Sprache nicht nur von einer Einzelperson, sondern von einer Gruppe aus Personen gesprochen.

  • Sie umfasst sowohl die verbale als auch die nonverbale Sprache und geht über beide hinaus.

  • Sie baut auf der repräsentierenden Wahrnehmung auf.

Weder ein Repräsentant noch der Gastgeber einer Aufstellung haben einen exklusiven Zugang zur Botschaft dieser transverbalen Sprache. Allein derjenige, für den aufgestellt wird, kann den auftretenden Empfindungsunterschieden die passende Bedeutung geben.

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