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Triangulierung

  • Autorenbild: Pierre & Alexandra Frot
    Pierre & Alexandra Frot
  • 8. Juli 2019
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Juli 2019



Kinder werden manchmal in die Konflikte der Eltern hineingezogen und dadurch zu Urteil und Parteinahme gezwungen. In der systemischen Therapie wird solch eine Dynamik mit dem Begriff »Triangulierung« bezeichnet. Triangulierung (lat. Triangulum = Dreieck) bedeutet das Delegieren eines Konfliktes zwischen zwei Personen an einen unbeteiligten Dritten. Dies ist der Fall, wenn Kinder in die Konflikte ihrer Eltern oder Mitarbeiter in die Konflikte ihrer Vorgesetzten hineingezogen werden. Wenn z. B. ein Kind in einen Konflikt zwischen den Eltern als Bündnispartner eines Elternteils hineingezogen wird, erhält das Kind damit eine ihm unangemessene Rolle, und es gerät in einen Loyalitätskonflikt. Der eigentliche Konflikt zwischen den Eltern wird gewissermaßen über einen Dritten – hier das

Kind – »umgeleitet« bzw. »ausgetragen«.


Konsequenzen im System

Die betroffenen Kinder lernen aus dieser sie prägenden Erfahrung, dass diejenigen, die eigentlich die Führung haben sollten, damit völlig überfordert sind, und dass es ohne die Hilfe der Kinder nicht funktioniert. Der von den Kindern übernommene »Schlichterjob« ist für diese nicht nur äußerst belastend, er verhindert auch, dass die Kinder ihre Kinderrolle einfach nur ausleben dürfen. Gleichzeitig nimmt er ihnen die Achtung vor ihren Eltern.


Lösungsansatz

In Familienaufstellungen wird die Konfliktbearbeitung wieder auf die »Ebene Eltern« transferiert. Das Kind ist und bleibt Kind und muss sich nicht zwischen den Elternteilen entscheiden. Dem Kind sollte auch die Sicherheit vermittelt werden, dass es beide Eltern haben kann. Damit wird die Rangordnung im Familiensystem oder in der Organisation wiederhergestellt. Dass allerdings ein Kind (oder auch ein Mitarbeiter) für die externe Konfliktbearbeitung ausgewählt wurde, ist oft ein Zeichen dafür, dass es mit einem

anderen Systemmitglied verstrickt ist.

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